Im digitalen Zeitalter gewinnt das
Säubern oder Löschen der virtuellen Identität immer mehr an Bedeutung.
Einige Tipps können Internet-Nutzern dabei helfen, unerwünschte Daten
aus der Online-Welt verschwinden zu lassen und dem omnipräsenten
Datenschutzproblem entgegenzuwirken. Bei einem Facebook-Account sollten
alle Einstellungen zur Privatsphäre auf "privat" oder "aus" geändert
werden. Zudem tun User gut darin, auf jedem unerwünschten Foto die
Verlinkung zu entfernen.
Bilder können generell bei der Google-Suche erforscht werden, indem der
Vor- und Zuname in Anführungszeichen eingegeben wird. Bei heiklen Daten
können die User die Administratoren um eine Löschung bitten, was jedoch
nicht immer gewährleistet ist. Personen, die über einen Tumblr-,
Wordpress- oder Google-Blogger-Account verfügen, löschen diesen am
besten gänzlich.
Duplikate verhindern Säuberung
Wenn jemand etwas auf Foren kommentiert hat, sollten auch diese
Bekundungen gelöscht werden. Wenn dies jedoch nicht funktioniert, so
kann dieser Wunsch mit einer guten Begründung den Datenverwaltern
nahegelegt werden. Letztendlich kann es ein großer Vorteil sein, die
Google-Suchmaschine gänzlich zu vermeiden und auf Alternativen wie
DuckDuckGo.com oder Blekko.com umzusteigen, die Nutzer nicht verfolgen.
Was Foren betrifft, ist es laut Datenschützer Georg Markus Kainz
http://quintessenz.at kaum möglich, Kommentare zu löschen. "Wenn auf einen Kommentar bereits Meinungen veröffentlicht wurden, ist es schwierig, die Frage oder die Antwort zu löschen, da somit ein Inhalt sinnlos und frei im Raum stehen würde", warnt er gegenüber pressetext. Dazu müsste der gesamte Thread entfernt werden, was wiederum von allen Beteiligten das Einverständnis bedürfe und kaum umsetzbar sei.
"Diese Handlungen sind mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Zudem
müssen sich Nutzer bewusst sein, dass die Informationen auch nach deren
Entfernung zwar nicht mehr gezeigt werden, aber weiter gespeichert
bleiben oder, dass sie bereits dupliziert wurden." Der EU-Ansatz des
Rechts auf Vergessen sei demnach relativ unrealistisch.
Kreativer Nickname schützt
"Am besten ist es, bei öffentlichen Diskussionen einen Nicknamen zu
verwenden, um sich selbst keinen Maulkorb geben zu müssen. Es ist
wichtig, pointierte Meinungen kundzutun, aber nur mit einem die
Identität schützenden Pseudonym", führt Kainz aus. Das Recht auf
Vergessen kann von Firmen zwar verlangt werden - User dürften sich auf
die Entfernungen aber nicht blind verlassen. "Es gibt kein Zurück in die
Zukunft", schließt er ab.
quelle: http://www.pressetext.com/
Redakteurin: Andreea Iosa
Wien (pte013/05.04.2013/12:00)